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Kyocera entwickelt den kleinsten Schwingquarz der Welt für Smartphones und Wearables

3. Mai 2017

Kyoto/Neuss - Der weltweit kleinste[1] Schwingquarz für Smartphones, Wearables und andere elektronische Geräte kommt von Kyocera Crystal Device Corporation (KCD)[2]. Der Spezialist für die Entwicklung und Produktion von Bauteilen auf Quarzbasis hat mit dem neuen CX1008 einen Quarz entwickelt, der nur 1,0 x 0,8 mm misst und dennoch die gleichen elektrischen Charakteristika aufweist, wie das konventionelle Modell CX1210 mit den Maßen 1,2 x 1,0 mm von Kyocera. Eine Änderung der elektrischen Schaltung ist deshalb nicht nötig. Erste Muster des CX1008 werden ab Mai 2017 erhältlich sein. Der Start der Massenproduktion ist für Anfang 2018 geplant.


Der neue CX1008 Schwingquarz von KCD (Maßstab 0,5 mm)

Technische Daten

ProduktbezeichnungCX1008
AnwendungsbereichSmartphones, Wearables
Größe1,0 x 0,8 mm
Höhe0,30 mm
Frequenztoleranz±10 ppm
Temperaturstabilität±10 ppm (-30°C bis +85°C)
CI-Wert (äquivalenter Serienwiderstand)60Ω MAX (37,4MHz)
ProduktionsstandortShiga Yohkaichi Plant (Japan)

Hintergrundinformation

Schwingquarze werden in digitalen Schaltungen zur Generierung hochstabiler Referenzsignale eingesetzt, da die einzigartigen Materialeigenschaften von Quarz eine präzise eingehaltene Frequenz sicherstellen, sobald sie mit einer bestimmten Stromspannung versorgt werden.

Der Trend zu immer kleineren Smartphones und Wearables mit immer größerem Funktionsumfang erfordert noch kleinere und leistungsfähigere Schwingquarze. Bisher war man davon ausgegangen, dass ab einer bestimmten Größe die Leistungsfähigkeit der miniaturisierten Crystal Units sinke, da im gleichen Maß die elektrischen Eigenschaften, wie etwa der äquivalente Serienwiderstand, verschlechtert werden.

Kyocera ist es bereits mit dem aktuellen CX1210 (1,2 x 1,0 mm) und nun auch mit dem neuen, extrem kleinen CX1008 (1,0 x 0,8 mm) gelungen, die Größe des Quarzes auf ein Minimum zu reduzieren und gleichzeitig die elektrischen Eigenschaften zu erhalten. Basis dafür ist ein neues Technologiedesign, das Kyocera exklusiv und in Zusammenarbeit mit Kazuya Yamamura, Außerordentlicher Professor an der Osaka University, entwickelt hat. Diese Technologie ist die Grundlage, auf der Kyocera neue Niederfrequenz-, Hochfrequenz- und Hochpräzisions- Oszillatoren entwickeln wird, die in Anwendungen für die Fahrzeug-Elektronik, für Advanced-Driver-Assistance-Systeme (ADAS), IoT-Geräte, in Basisstationen für Funknetzwerke und in der 5G Mobilkommunikation zum Einsatz kommen.

Produkteigenschaften

1Weltweit kleinster Quarz mit den elektrischen Eigenschaften des CX1210
Die Verkleinerung von 1,2 x 1,0 mm auf 1,0 x 0,8 mm hätte im Normalfall die Erhöhung des Serienwiderstands (R1) um rund 30 Prozent zur Folge gehabt sowie die Anpassung der elektrischen Schaltung erfordert. Durch die Kyocera-eigene Piezoelectric Analysis Technology konnte das Quarzdesign so optimiert werden, dass sich die Größe des Bauelements unter Beibehaltung der elektrischen Eigenschaften des CX1210 auf 1,0 x 0,8 mm reduzieren ließ.

2Produktionstechnologie
Bei Verwendung konventioneller Prozesse und Technologien in der Quarzherstellung führt die Miniaturisierung der Quarzscheibe üblicherweise zu höheren Abweichungen bei den elektrischen Schlüsselparametern.

Kyocera verhindert dies durch ultrahochpräzise Prozesse, wie die Plasma-CVM-Technologie (CVM = Chemical Vaporization Machining), die von Professor Yamamura entwickelt wurde. Diese Methode setzt auf neutrale Radikale auf Plasmabasis und chemische Reaktionen auf der Quarzoberfläche. So ermöglicht sie, die Oberflächenbeschaffenheit und Dicke der Quarzscheibe hochpräzise zu kontrollieren. Mit der Halbleiter-Verarbeitungstechnik von Kyocera werden außerdem extrem genaue mechanische Abmessungen und deutlich reduzierte Abweichungen beim äquivalenten Serienwiderstand erzielt, sodass eine optimale elektrische und mechanische Charakteristik des Quarzes bei geringster Größe erreicht wird.

[1] Eigenrecherche der KCD vom Februar 2017
[2] Kyocera Crystal Devices wurde zum 01. April 2017 in die Kyocera Corporation eingegliedert.


Für weitere Informationen zu Kyocera: www.kyocera.de

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